Time for a SHIFT - Teil 2

In Teil eins unseres Beitrags über SHIFT haben wir die Hobbytüftler Waldeck auf dem Weg zum gefragten Unternehmen begleitet. Doch die Reise geht weiter: Was hebt das SHIFTphone von der Konkurrenz ab und und wie setzen die Waldecks ihren Vorsatz um, nachhaltig zu produzieren? Und was macht das Unternehmen eigentlich mit dem nordhessischen Örtchen aus dem all die Innovation kam?

Text: Janine Hertel

Foto: SHIFT

Insgesamt 32.000 Geräte konnte SHIFT bislang verkaufen. Ganz klar, das Konzept kommt sehr gut an. Neben der fairen Produktion bieten die SHIFTgeräte eine Feature, das den meisten Smartphones heutzutage fehlt, was sich viele NutzerInnen aber wünschen: die modularen Geräte können, ganz im Sinne der Nachhaltigkeit, jederzeit auseinandergenommen, einzelne Teile ausgetauscht und mit ein bisschen technischem Know–How zu Hause selbst repariert werden. Statt den Verbrauchern ein beinahe unzugängliches Gerät zu liefern, erhalten SHIFT–Kunden beim Kauf ihres SHIFTphones sogar einen passenden Schraubenzieher dazu.

Ziemlich einmalig ist auch der Gerätepfand, den es auf jedes SHIFTprodukt gibt. Ist das Gerät kaputt oder möchte man auf ein anderes Modell umsteigen, kann man es an SHIFT zurückschicken und bekommt den Pfand in Höhe von 22€ zurück. Das Team in Falkenberg versucht dann, je nach Zustand, das Gerät weiterzuverkaufen oder Einzelteile zu retten. Damit wird vermieden, dass die alten Smartphones im Müll oder als Elektroleichen in der Schublade landen und stattdessen wieder in den Zyklus integriert werden. T

Während das zeitlose und schlichte Design in Deutschland entsteht, werden die Geräte wie bereits erwähnt in China zusammengesetzt. In Hangzhou, der „kleinen“ 9 Millionen–Heimatstadt von Partner Jacky, haben die Waldecks eine der vermutlich kleinsten Produktionsstätten Chinas aufgebaut. Die zehn MitarbeiterInnen produzieren quasi zu deutschen Bedingungen: 8 Stunden am Tag, freie Wochenenden, sogar Gleitzeit und eine angenehme Arbeitsatmosphäre. Dank des modularen Aufbaus der Smartphones ist bei der Zusammensetzung keine Reinraum–Atmosphäre notwendig. Sieht man die Bilder von den Räumlichkeiten, bekommt man das Gefühl es eher mit dem Büro eines deutschen Start–Up Unternehmens zu tun zu haben als einem Produktionsbetrieb in China.

Hundertprozent perfekt ist die Produktion von SHIFT in Hinblick auf Nachhaltigkeit natürlich nicht, doch jedes SHIFTprodukt entsteht mit dem Vorsatz noch nachhaltiger als der Vorgänger zu sein, weshalb ein Teil der Gewinne stets in die Optimierung der Herstellung fließt. Einen weiteren Teil des erwirtschafteten Gelds spenden die Waldecks für soziale und nachhaltige Projekte. Gerade arbeiten sie daran, gefördert von der EU, einen Dorfladen in Falkenberg aufzubauen, mit Communitybereich und Co-Working-Space. Vor allem die alten Menschen in Falkenberg, die oft nicht die Möglichkeit haben alleine einkaufen zu gehen, weil der nächste Laden Kilometer entfernt ist, sollen so eine bessere Lebensqualität erhalten. Zudem soll der Co–Working–Space, der Teil des SHIFT-Büros sein wird, anderen Unternehmen und jungen Entwicklern einen Einblick in die SHIFTproduktion geben und sie bei ihrer Arbeit unterstützen. Kooperation statt Konkurrenz ist der Ansatz der Waldecks. Das spiegelt sich auch in dem Netzwerk, das sich in der Region Homberg aufgebaut hat und dem SHIFT angehört, wider. Die „HOMEberger“ sind allesamt kreative, nachhaltige Unternehmer, die zeigen wollen, wie viel Potenzial in Nordhessen steckt. „Hier wird immer viel gemeckert und betont, was alles nicht funktioniert. Die HOMEberger sollen zeigen, dass es hier auch coole und innovative Ideen gibt“, erklärt Samuel.

Mit ganz neuen, innovativen Ideen kann auch SHIFT aufwarten. Nächstes Jahr soll das „weltweit erste Universal–Computing–Smartphone“ auf den Markt kommen, das Handy und Computer in einem sein wird. Das Konzept verspricht weniger Geräte, mehr Mobilität und viel Leistung. Wer neugierig geworden ist und sich fragt, wie das Ganze funktioniert, der sollte unbedingt auf dem Blog von SHIFT vorbeischauen.

Wer den ersten Teil verpasst hat oder noch einmal lesen möchte, kann dies hier tun.

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