Kräuterschweine made in Hessen

Kräuterschweine made in Hessen

Fleisch von hessischen Schweinen, hier geboren,  aufgewachsen und geschlachtet, von einem Meister seines Fachs zerlegt und nose-to-tail verwendet – das klingt wie ein Taum aus vergangenen Zeiten. Doch dank zwei Hessen schwärmen deutschlandweit Gourmets von der Qualtität dieses Rhein-Main Schweins, das auch noch mit den Kräutern der Grünen Sosse gefüttert wird.

Text: Nadine Heinzelmann
Fotos: Rhein-Main Schwein

Der Mediengestalter Thomas Flechel kam 2014 auf die Idee, seinen Kunden zu Weihnachten ein Schwein zu schenken, inklusive Updates über die Entwicklung von „Bärbel“ und dem Zerlegefest nach der Schlachtung. Seine Kunden waren begeistert und mit dem Kontakt zum Landwirt Werner Etzel vom Naturkornhof in Wehrheim war einer der Grundsteine von Rhein-Main Schwein gelegt. Konkret formuliert wurde das Projekt aber 2017 gemeinsam mit dem Eventmanager Christopher George, der damals einer der Beschenkten war. Als Branchenfremde haben sich die beiden erstmal viel mit den Themen Aufzucht, Tierwohl, Nachhaltigkeit und der aktuellen Marktsituation im Sektor Schweinefleisch und Bio beschäftigt. Ergebnis ist ein echtes, hessisches Bio-Schwein aus dem Taunus, aufgewachsen in Ställen mit Stroh, Auslauf und Tageslicht, gefüttert mit 100 % Biofutter, verwöhnt mit den sieben Biokräutern der Grünen Soße aus Frankfurt-Oberrad und regional geschlachtet und verarbeitet. Lokaler geht es nicht – und leckerer auch nicht. Inzwischen kommen Bestellungen aus ganz Deutschland und auch die Gastronomie zeigt Interesse. Doch die verfügbaren Mengen sind begrenzt: 
Derzeit werden ca. 4 Tiere pro Woche verarbeitet. Das entspricht ungefähr 500 kg Fleisch. Mehr ist aus Gründen der Erhaltung der Wertschöpfungskette erstmal nicht angedacht.

Die Schweine sind bei der Schlachtung ca. 8 Monate alt und werden damit im Schnitt bis zu drei Monate älter als in der konventionellen Tierhaltung. Die lokale Schlachtung und Zerlegung ist elementarer Grundstein der transparenten Wertschöpfungskette: die Metzgerei Henrici befindet sich nur wenige Kilometer vom Hof entfernt und holt die Tiere persönlich ab. Dank der „Nose to Tail“-Verwertung werden auch ungewöhnliche Cuts, Würste und Schinken produziert.

Auf die kann dann auch zurückgegriffen werden, wenn im Winter keine Kräuter der Grünen Soße und damit auch kein Frischfleisch vom Rhein-Main Schwein verfügbar ist. Die Kräuter kommen aus der Bioland-zertifizierten Gärtnerei Bärengarten, die so ihre B-Ware noch verkaufen kann, statt sie unterzupflügen. Kaum werden die Kisten in den Stall geliefert, stehen die Schweine schon parat: sie lieben ihre Extraportion Grün, besonders der rauhe Borretsch hat es ihnen angetan. Da wird geschmatzt, geschubst und vor allem genießerisch gegrunzt. Und dazu haben diese Schweine allen Grund: verglichen mit anderen Nutztieren sind diese echte Glücksschweine, die sogar ihre Ringelschwänzchen noch haben - keine Selbstverständlichkeit in der Zucht. Aufgezogen werden hier die Rassen "Deutsches Landschwein", "Deutsches Edelschwein", "Schwäbisch Hallisches Schwein" und "Duroc". 

Mit Rhein-Main Schwein haben Thomas und Christopher bewiesen, dass es möglich ist, Schweinefleisch regional, ökologisch und mit Wert auf Qualität, Tierwohl und Transparenz zu einem fairen Preis zu produzieren. Das viele positive Feedback ihrer Kunden in Form von Gesprächen, Bilder und Videos gibt ihnen Recht. Um ihren regionalen Bezug zu unterstreichen haben sie sich bewusst für das zusätzliche Label „Bio aus Hessen“ entschieden.

 

Rhein-Main Schwein: www.rhein-main-schwein.de


Lieblingsorte von Christopher & Thomas für…

...Kollegen: Das Isoletta Steakhouse in Neu-Isenburg (wunderbare Rindfleischqualität) oder der Hafen2 in Offenbach (großflächige Wiesen mit Blick auf den Main):  www.isolettasteakhouse.dewww.hafen2.net

...Freunde: Obsthof am Steinberg / Apfelwein Schneider inmitten von Frankfurter Streuobstwiesen oder der Anleger 511 in Eltville bei leckerem Flammkuchen und Riesling mit Blick auf den Rhein: www.Obsthof-am-Steinberg.de, www.anleger511.de

...Familie: „Beim Schecker im Gadde“, einem Ausflugslokal in einem Oberräder Gewächshaus der Frankfurter Grünen Soße mit riesigem Sandspielplatz in der Mitte und leckeren selbstgemachten Kuchen oder die Oberschweinstiege direkt am Jacobiweiher im Frankfurter Stadtwald: www.schecker.comhttps://oberschweinstiege-frankfurt.de/ 

...Geschäftspartner: Die Backschaft, ein wunderbares kleines aber sehr feines Restaurantschiff mit Liebe zum Detail und einer exzellenten Küche und Bar: www.backschaft-offenbach.de

…Besuch von außerhalb: Apfelwein Föhl, eine traditionelle Apfelweingaststätte mit der besten Grünen Soße der Region, hier hat sogar schon Gorbatschow gegessen: www.apfelwein-foehl.de