Willkommen an der Riviera: Offenbachs Musikfestival im Fokus

Willkommen an der Riviera: Offenbachs Musikfestival im Fokus

Wusstet ihr, dass die Riviera direkt in Offenbach liegt? Zumindest jedes Jahr im September für einige Tage, denn da verwandeln sich zwei Kilometer Mainufer in Offenbach in ein pulsierendes Musikfestival, das Musikschaffende, Clubs, Kulturzentren und ihre Gäste vereint. Hier erwarten euch Konzerte, DJs und Performances in lauschigen Sommernächten am Main.

Das Riviera-Festival für Pop- und Clubkultur lädt in diesem Jahr vom 1. bis 3. September 2023 zu einer vielfältigen Reise durch unterschiedliche Locations in Offenbach ein. Musikstile und Ausdrucksformen in etablierten und neuen Kulturorten wie der Grace Studio Bar, Hafen 2, Hafengarten, HfG-Kapelle und vielen anderen mehr. Von Martin Kohlstedt, Ebow und Mia Morgan bis hin zum Moger Orchestra sind viele spannende nationale und internationale Musiker:innen vertreten. Die Stadt Offenbach beweist mit ihrem Engagement für die junge Musikszene seit 2018, warum Offenbach zu Recht als eine Hochburg für elektronische Musik und Kunst gilt. Wir haben mit Simon Lunkenheimer, DJ und technischer Leiter beim Riviera-Festival, sowie Britt Baumann, Abteilungsleiterin im Amt für Kulturmanagement der Stadt Offenbach, über das Festival gesprochen.

Interview: Lucas Muth

Fotos: Riviera Festival © Dominik Dresel, Christian Schuller

 
 

Die Riviera ist ja bekanntlich einer der schönsten Küstenabschnitte Italiens. Wie kamt ihr darauf, euer Musikfestival vornehmlich an der „Mainküste“ Offenbachs stattfinden zu lassen?

Britt Baumann: In Offenbach haben sich viele Kulturorte entlang des Mains angesiedelt – von Kulturzentren wie dem Hafen 2 bis zu Off-Locations wie dem Waggon am Kulturgleis. Da war es naheliegend sich mit einem kleinen Augenzwinkern von unserem Offenbacher Mainufer zum Namen inspirieren zu lassen. Bei dem Namen spielt aber natürlich auch das gemeinsame Erleben des Lebens am Wasser eine Rolle, welches zum Charakter des Festivals dazugehört und welches somit einen kleinen Kurzurlaub direkt vor der Haustüre bietet.

Simon Lunkenheimer: Als ich den Namen zum ersten Mal hörte, hat er direkt räsoniert — manche sagen auch „Offenbach am Meer“ anstelle von „Offenbach am Main“. Wasser und Offenbach gehört einfach zusammen.

Das Riviera Festival verbindet seit letztem Jahr Theorie und Praxis der Musikbranche. Wie kamt ihr auf die Idee, auch eine Konferenz zu veranstalten?

Britt Baumann: Riviera versteht sich nicht nur als Festival, es ist auch eine Basis für Musiker:innen, Clubs und Kulturzentren, Labels, Studios und Plattenläden und ein Netzwerk für junge Musikschaffende in einer wachsenden Stadt, die schon lange mit der Musikwirtschaft verwoben ist und einen starken Fokus auf den Bereich Kultur- und Kreativwirtschaft setzt. Da war es für uns zusammen mit der Offenbacher Wirtschaftsförderung naheliegend, das musikalische Programm, bei dessen Vorbereitung und Durchführung Mitarbeitende aus vielen Sparten der Musikwirtschaft einbezogen sind, um eine Plattform für die Themen und Belange eben jener Musikwirtschaft zu erweitern. Das Angebot zum Netzwerken und Austausch wurde auch in diesem Jahr sehr gut angenommen.

 

Ihr seid ein dezentrales Musikfestival, d.h. ihr vernetzt verschiedene Musiklocations. Was sind die besonderen Herausforderungen bei so einem Konzept?

Simon Lunkenheimer: Es ist natürlich ein erheblicher Koordinationsaufwand, so viele Locations zu bespielen, vor allem da uns wichtig ist, dass in dem Gefüge alle Orte von dem Festival profitieren und die Besuchenden auch zeitlich gut von A nach B kommen.

Britt Baumann: Das stimmt, die Koordination ist eine große Herausforderung. Für die Festivalgäste ist das Riviera-Festival aber eine tolle Möglichkeit, die Stadt und ihre verschiedenen Locations kennenzulernen. Außerdem vernetzen und verbinden sich die Kulturorte Offenbachs für das Festival, wovon alle profitieren. Daher lohnt sich der Aufwand.

 
 

Von Martin Kohlstedt, Ebow und Mia Morgan bis hin zum Moger Orchestra sind bei euch viele spannende nationale und internationale Musiker:innen vertreten. Wie habt ihr dieses Jahr ausgewählt?

Simon Lunkenheimer: Popmusik hat eine große Spannweite und diese zu zeigen, war uns das wichtigste Anliegen. Zusätzlich berücksichtigt wurde, dass Teilhabe und Sichtbarkeit fair verteilt sind und wir wollen grundsätzlich neben bekannten Künstler:innen auch unbekannteren Namen eine Plattform geben, sodass die Besuchenden auch immer neue Acts für sich und die persönliche Playlist entdecken können.

Welche Rolle spielt die Nachwuchsförderung beim Riviera Festival?

Britt Baumann: Nachwuchsförderung ist ein wichtiger Bestandteil des Festivals, der dadurch gelebt wird, dass wir aufstrebende Künstlerinnen und Künstler ins Festival integrieren und ihnen eine Bühne bieten. Die Kommunikation erfolgt dabei gleichberechtigt mit bereits etablierten Acts. In diesem Jahr sind mit Mimose, Theodor, Tigisti, Safa oder Kimchi Eukimchi wieder viele junge Künstlerinnen und Künstler aus dem Rhein-Main-Gebiet dabei.

Simon Lunkenheimer: Mir persönlich wäre es eine große Freude, das Thema Nachwuchs wörtlich zu nehmen und ein Programm für Kinder und Jugendliche zu organisieren und zwar inklusive Workshops und kleinerer Konzerte.

 

Wie geht es mit dem Riviera Festival in den kommenden Jahren weiter?

Britt Baumann: Wir möchten zunächst das Festival weiter etablieren und organisch wachsen lassen. Da es an der Spitze einen Wechsel gab, will ich hier nicht vorgreifen, sondern alle einladen, das Festival auch im kommenden Jahr weiterzuverfolgen und vor allem zu besuchen.

 

© Christian Schuller

 

Riviera Festival

Freitag, 01.09. bis Sonntag, 03.09.2023

Offenbach am Main

Das ganze Programm und Zugang zu den Tickets findet ihr hier: Website des Riviera Festivals

Hintergründe zum Kulturprogramm in Offenbach könnt ihr hier nachlesen: Website der Stadt Offenbach