Im Fokus: Yvonne Sophie Thöne
Dr. Yvonne Sophie Thöne wohnt in Immenhausen bei Kassel und ist als Fotografin national und international tätig. Nach 10 Jahren in Lehre und Forschung an der Universität Kassel hat die promovierte Alttestamentlerin die Leidenschaft zum Beruf gemacht und ist nun spezialisiert in Modefotografie, Portrait- und Boudoir-Fotografie. Ein Hauch von Nostalgie und Sinnlichkeit umgibt oft ihre Bilder, deren Blick weiblich ist. Yvonne Sophie legt in ihren Arbeiten wert auf die Vielfalt von Körperformen. Frauen aller Konfektionsgrößen stehen vor ihrer Kamera und auch mehrere Models mit Behinderung, u.a. Tamara Röske, Model und Schauspielerin mit Down Syndrom, waren schon Teil ihrer Projekte (wie z.B. in der Kampagne "Show Me! Diversity in Fashion").
Yvonne Sophie fotografiert für Magazine wie Harper's Bazaar, L'Officiel, The Curvy Magazine, Für Sie, Séparée usw.
Hier sind einige Highlights, die sie in Kassel festgehalten hat:
Welche Technik benutzt du?
Ich fotografiere mit 2 Vollformat-Kameras von Nikon, am liebsten mit meinem flexiblen 24-120er Zoom, manchmal auch mit Festbrennweiten. Dazu habe ich verschiedenes (Studio-)Equipment wie Blitze, diverse Lichtformer usw.
Bei welchen Motiven packst du immer deine Kamera aus?
Wenn ich eine tolle Location sehe, zum Beispiel eine Bar mit Vintage-Flair, kribbelt es mich in den Fingern. Da ich in der Regel konzeptionell arbeite, packe ich immer meine Kamera aber erst dann aus, wenn ich vorher ein künstlerisches Konzept entwickelt habe. Ich bewege mich ja im Bereich der inszenierten Fotografie – seien es meine Modefotos oder Boudoiraufnahmen – deswegen fotografiere ich nicht "einfach so". Innerhalb des gesteckten Rahmens ist mir dann aber Freiheit für Spontaneität und im-Flow-sein ganz wichtig.
Wie kann man deine Bilder beschreiben?
Meine Bilder sind oft sinnlich und erzählerisch mit nostalgischen Anklängen. Dabei ist es mir wichtig, Menschen jeder Körperform und -typs abzubilden – ob zierlich, kurvig, mehrgewichtig, jung, alt oder mit Behinderung. Gerade Mädchen und Frauen haben oft ein Thema mit ihrem Körper. Daher wünsche ich mir, dass vielfältigere Vorbilder in den Medien zu sehen sind. Denn Schönheit hat viele Erscheinungsformen. Mit meinen Bildern setze ich mich außerdem für mehr Diversität bei Models ein. In dieser Branche sind wir immer noch zu wenig divers, obwohl die Gesellschaft doch eigentlich viel diverser ist. Und das müssen wir ändern. Die Normalität erreicht man nur, indem man erst mal die Sichtbarkeit schafft.
Was ist dein Lieblingsfotospot in Hessen?
Für Outdoor-Shootings mag ich sehr die rauhe Felsenlandschaft am Dörnberg im Naturpark Habichtswald. Für Indoor-Shootings gibt es einige Bars und Hotels in Kassel, die ich sehr schätze, zum Beispiel die stilvolle Bar Seibert und das wunderschöne Boutique-Hotel Renthof. Und natürlich liebe ich es, in meinem kleinen Studio in Immenhausen immer wieder neue Sets zu bauen.
